Im Rahmen dieses Projekts stellten Generalvikar Thomas Keßler, Domkapitular Christoph Warmuth, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, Martina Höß, Gleichstellungsbeauftragte und Referentin für das Projekt „audit berufundfamilie“, sowie Dorothea Weitz, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung (MAV) der Diözese Würzburg, am Montag, 10. Oktober, die Broschüre „Beruf-Familie-Pflege“ im Burkardushaus in Würzburg vor. Diese fasst zusammen, welche Maßnahmen die Diözese als Arbeitgeber ergreift, um für die Mitarbeiter die Balance zwischen Beruf und Familie zu erleichtern.
Keßler fasste das Projekt „audit berufundfamilie“ als eine Herausforderung auf: „Das Zertifikat ist uns eine Verpflichtung. Bis zur nächsten Überprüfung müssen wir auch etwas von unseren Zielen umgesetzt haben.“ Die Diözese als Arbeitgeber hätte ein Glaubwürdigkeitsproblem, würden die Ziele nicht verwirklicht. Bis jetzt ist das Bistum Würzburg laut Warmuth das einzige in Bayern, das Familienfreundlichkeit und Personalpolitik von „audit“ überprüfen lasse. Mit dem Projekt habe die Diözese Aufsehen erregt. „Diözesanbüros in Unterfranken greifen das Thema rund um Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf“, sagte Warmuth. Projektreferentin Höß stellte fest: „Es dauert seine Zeit, so ein Projekt in die Firmenkultur zu implementieren. Wir können nicht von heute auf morgen sagen, wir sind familienfreundlich.“ Trotzdem seien nach sechs Jahren, die das Projekt mittlerweile läuft, sehr viele Veränderungen eingetreten.
Die Broschüre „Beruf-Familie-Pflege“ listet zahlreiche Möglichkeiten zur Staffelung der Arbeitszeiten nach dem Wiedereinstieg in den Beruf und vielfältige Unterstützung in familiären Belangen wie Sonderurlaub, Freistellungen und Sozialleistungen auf. Gestaltet sich beispielsweise die Familiensituation so, dass die Anwesenheit Zuhause erforderlich ist, kann für einen begrenzten Zeitraum auch von dort gearbeitet werden, sofern es die betriebliche Situation und die räumlichen und technischen Gegebenheiten zulassen. Außerdem leistet die Diözese Geburtsbeihilfe und zahlt einen Betrag von aktuell 358 Euro aus.
Für die nächsten drei Jahre will man sich laut Generalvikar Keßler der Frage widmen: „Wie geht Führung im Einklang mit Familie?“ Zukünftig sollen beispielsweise Führungskräfte darin unterstützt werden, bei der Übernahme und Ausübung ihrer Tätigkeit familienbewusst zu agieren. Außerdem sieht die Zielsetzung bis 2019 vor, die Zusammenarbeit mit dem Diözesan-Caritasverband zu intensivieren.
Mit dem Zertifikat „audit berufundfamilie“ zeichnet die berufundfamilie Service GmbH familienfreundliche und zukunftsorientierte Firmenpolitik aus. Das Projekt beruht auf einer Initiative der gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Es soll Firmen unter anderem darin unterstützen, neue Formen der Fortbildung und Personalentwicklung zu finden und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Pflege und Betreuung Angehöriger zu erleichtern. Hat ein Unternehmen die sich selbst gesetzten Ziele im Rahmen des audit-Projekts erreicht, wird das Zertifikat für drei Jahre ausgestellt.
Nähere Informationen gibt es bei Projektreferentin Martina Höß, Telefon 0931/38665170, E-Mail gleichstellung@bistum-wuerzburg.de, Internet www.berufundfamilie-wuerzburg.de.
bw (POW)