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Seit 2013 wurden im Bistum mehr als 5000 Personen zur Prävention sexualisierter Gewalt geschult

Über Jahre den Blick für sensibles Thema geschärft

(POW) Stabwechsel im Bischöflichen Ordinariat: Bei einer Feierstunde ist am Mittwoch, 13. September, Missionsdominikanerin Schwester Dagmar Fasel (74) als Präventionsbeauftragte der Diözese Würzburg offiziell verabschiedet und Martin Pfriem (56), Leiter des Bereichs Zentrale Dienste und Persönlicher Referent des Generalvikars, als neuer Präventionsbeauftragter begrüßt worden. Zwischen 2013 und Juli 2017 wurden im Bistum unter Fasels Verantwortung insgesamt 5122 Personen bei insgesamt 309 Veranstaltungen zur Prävention sexualisierter Gewalt geschult.

„Sie haben die Aufgabe in einer Zeit übernommen, in der die Wogen hoch schlugen, und mit großem Engagement mit Leben erfüllt“, lobte Generalvikar Thomas Keßler die scheidende Präventionsbeauftragte. Zusammen mit ihrem Team habe Fasel es verstanden, bei Haupt- und Ehrenamtlichen den Blick für das Thema sexualisierte Gewalt zu schärfen und eine Sensibilisierung bewirkt. Für den Ruhestand im Kloster Dießen am Ammersee wünschte er ihr Gottes Segen.

Religionslehrerin i. K. Susanne Kellerhaus und Gemeindereferentin Ingrid Schreiner vom Team der Koordinierungs- und Fachstelle für die Prävention sexualisierter Gewalt lobten die Beharrlichkeit, mit der Fasel das „Neuland“ Präventionsarbeit als Motor und Speerspitze urbar gemacht habe. „Kein Widerstand war Ihnen zu hart“, sagte Kellerhaus. Der rheinische Optimismus sei bei der gebürtigen Kölnerin Fasel mit Realismus verbunden, ihre Haltung sei durch Wertschätzung und Grenzachtung gekennzeichnet, ergänzte Schreiner. So sei es ihr gelungen, das Thema Prävention breit im Bistum Würzburg zu verankern.

Jeweils mit ausgewählten literarischen Zitaten aus Werken von Axel Hacke überbrachte Dorothea Weitz, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung (MAV) des Bischöflichen Ordinariats, gute Wünsche, für Pfriem in der neuen Aufgabe insbesondere „eine gute Hand, viel Energie, Geschick und Beharrlichkeit“. Im Namen der Diözesanbüros dankte Margit Rotter vom Diözesanbüro Würzburg Fasel für ihre aufgeschlossene und freundliche Art. „Ihre Fröhlichkeit wird mir fehlen.“

„Ich habe mich in meiner Tätigkeit als Präventionsbeauftragte auch dem dominikanischen Prinzip der Wahrheit verpflichtet gewusst“, betonte Fasel. Papst Gregor der Große habe schon betont, es sei besser, dass es zu einer Auseinandersetzung komme, als dass die Wahrheit zu kurz komme. „Ich appelliere daher an alle, das Thema Prävention weiter hoch zu halten.“ Zugleich dankte sie allen, die sie in den vergangenen Jahren „beschenkt, bereichert und gut begleitet“ hätten. Sie sei fest überzeugt, dass das Thema bei Pfriem in guten Händen sei, zumal es durch diesen noch näher am Generalvikar angesiedelt sei. Pfriem sei aufgrund seiner Pädagogik- und Psychologiekenntnisse fachlich bestens qualifiziert und aufgrund seiner Verantwortung für die diözesane Bearbeitung der Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz bereits mit dem Thema vertraut. Pfriem schenkte seiner Vorgängerin ein gerahmtes Foto. Es symbolisiere für ihn den spirituellen Hintergrund, auf dem er diese herausfordernde Aufgabe übernehme. Zu sehen ist auf dem Bild ein Kreuz, das auf Scherben fußt. „Für mich verdeutlicht diese Darstellung die Überzeugung, dass durch Jesus und sein Erlösungswirken am Kreuz auch die Scherben im menschlichen Leben einen neuen Sinn bekommen.“

Schwester Dagmar Fasel wurde 1943 in Köln geboren. 1964 trat sie in Neustadt am Main in das Kloster der Dominikanerinnen ein und legte 1966 die Profess ab. Von 1966 bis 1969 studierte sie in München Religionspädagogik und arbeitete von 1970 bis 1972 als Religionslehrerin an der Berufsschule in Marktheidenfeld. Im Anschluss studierte Fasel bis 1974 in Innsbruck Pastoralpsychologie. Ab 1977 bis 1995 wirkte sie als Therapeutin im Rehabilitationszentrum Haus Sankt Michael in Neustadt am Main. Zusätzlich qualifizierte sie sich als Diplom-Sozialpädagogin und zudem in klientenzentrierter Gesprächsführung sowie beim Institut für Logotherapie. Von 1995 bis 1997 leitete Fasel das Rehabilitationszentrum Haus Sankt Michael in Neustadt am Main. Von 1996 bis 2004 war sie Provinzpriorin der Fränkischen Provinz in Neustadt am Main, von 2004 bis 2011 Kongregationspriorin der Dominikanerinnen von der heiligen Katharina von Siena von Oakford Natal mit Sitz in Bedfordview/Südafrika. 2013 übernahm Fasel die Aufgabe als Präventionsbeauftragte der Diözese Würzburg.

Martin Pfriem stammt aus Hammelburg. Er studierte von 1981 bis 1986 in Würzburg Erziehungswissenschaft und erwarb als „Graduate Student“ an der Brigham-Young-University im US-amerikanischen Provo 1987 den „Master of Educational Psychology“. Im Anschluss bis 1994 war Pfriem Pädagogischer Referent und stellvertretender Leiter im Bischöflichen Jugendamt Würzburg, danach Leiter der Gesellschaften zur beruflichen Förderung Würzburg und kommissarisch in Aschaffenburg. 1997 wurde er Schulleiter bei der Euro-Schulen Organisation mit Sitz in Stockstadt. 2003 übernahm Pfriem die Aufgabe als Caritasdirektor im Bistum Würzburg, Geschäftsführer der Caritas-Don-Bosco GmbH mit Berufsbildungswerk in Würzburg und geschäftsführender Gesellschafter der Christlichen Bildungswerk GmbH. Beim Deutschen Caritasverband war er Mitglied in der arbeitsrechtlichen Kommission und Finanzkommission. Seit 2014 ist er Referent im Generalvikariat der Diözese Würzburg, kirchlicher Notar und Leiter des Bereichs „Zentrale Dienste“. Pfriem ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

mh (POW)